Ökologische Bildungs- und Exkursionsreisen in deutsche Nationalparks

Auf der größten Insel Deutschlands ganz im Norden an der Ostsee gelegen, hat uns ein vor Millionen Jahren entstandenes Kreidemeer eine der schönsten Küsten Mitteleuropas hinterlassen: die Kreide-Steilküste mit dem Königsstuhl als bekanntesten Felsen. Hier steht der Buchenwald direkt an der "Kante", und im Frühjahr ist der Waldboden übersät mit Frühblühern wie Buschwindröschen, Gelbe Windröschen, Lärchensporn und Hornveilchen.
Und genau um diese Jahreszeit wollen wir dieses Kleinod erkunden. Das hat auch noch den Vorteil, dass der Touristen-Andrang um diese Zeit noch sehr überschaubar ist ...

Der einzige Flußauen-Nationalpark Deutschlands schlängelt sich 60 km entlang der Oder bis kurz vor dem polnischen Stettin. Die im Durchschnitt lediglich 3 - 5 km breite Auenlandschaft ist seit 1995 großräumig geschütz. Sie wird von der Reisegruppe zu Fuß, per Rad und mit dem Kanu entdeckt und erschlossen.
Am interessantesten, weil seit 1945 ohne große menschliche Eingriffe, ist das Sumpfland zwischen West- und Ostoder auf der polnischen Seite. Diese wilde, dynamische Wasserlanschaft (Amazonas des Nordens) mit ihren großem Biberburgen schauen wir uns per Kanu genauer an.

Untergebracht sind wir in einer frisch restaurierten Bio-Pension in Mescherin, direkt neben der alten Dorfkirche. Abends gibt es ein reichhaltiges Bio-Menü aus der eigenen Küche.

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste Nationalpark Deutschlands und wurde schon 1970 gegründet. Im äußersten Süd-Osten der Republik, grenzt er unmittelbar an den tchechischen, dreimal größeren Nationalpark Šumava (Böhmerwald) und bildet mit diesem das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas.
Auf seinen Höhenlagen hat die Waldgesellschaft dieses Großschutzgebietes schon mehrfach spektakuläre Schadensereignisse wie Sturmschäden oder Borkenkäfer-Kalamitäten über sich ergehen lassen und ist dadurch sogar gestärkt hervorgegangen. Hier lässt sich wunderschön nachvollziehen, wie schnell und umfassend die Natur in der Lage ist, einst kahle Flächen in natürlichen, sich selbst verjüngenden Mischwald zu verwandeln, wenn man sie nur lässt.

Wir haben die exklusive Gelegenheit, durch wildromantische, ursprüngliche Wildschutzgebiete geführt zu werden, die in der Kernzone liegen und ohne Genehmigung nicht betreten werden dürfen.

Untergebracht sind wir in einer 825 m hoch gelegenen, gemütlichen, familiengeführten Pension in Riedlhütte, von der aus wir per Linien-Bus die meisten Ausgangspunkte unserer Exkursionen anfahren. Hier fertigen wir uns während eines üppigen Frühstücks unser biologisches Lunchpaket für die Tagestouren, auch abends werden wir dort dinnieren.

Die Müritz - mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte eingebettet- ist Deutschlands größter Binnensee. Wie fast tausend andere Seen dieses Gebietes ist er ein Relikt der letzten Kaltzeit, die vor ca. 10.000 Jahren endete.
Ein Großteil des heutigen Nationalparks, der 1990 gegründet wurde, war in der DDR-Zeit entweder Sperrgebiet oder Truppenübungsplatz der Sowjet-Armee.
Und genau dies macht die Unversehrtheit und Ursprünlichkeit dieser Landschaft aus - sie blieb von einer wirtschaftlichen Erschließung verschont.

Untergebracht sind wir in Dambeck, einem Ortsteil von Kratzeburg, zwischen Waren und Neustrelitz gelegen. Dort hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein alt-ehrwürdiges Gutshaus in einen Familien-Ferienpark umgebaut, mit Reihenhaus-Appartments und mondänen Suiten im Gutshaus selber, malerisch zwischen zwei Seen gelegen.
Den gutseigenen Park durchfließt die Havel, die erst wenige Kilometer vorher entspringt. Sie durchfließt mehrere größere und kleinere Seen, die wir uns per Kanu näher anschauen werden.
Wenn das Wetter klar ist, lässt sich abends von der großen Gutshaus-Terrasse aus sogar die Milchstraße beobachten.

Die Sächsische Schweiz ist der spektakulärste Teil des Elbsandteingebirges östlich von Dresden, aber selber kein Gebirge, sondern eine tief zerklüftete Erosionslandschaft, die aus einer vormaligen Hochebene vom Wasser herausmodelliert wurde. Der charakteristische Sandstein hatte sich bereits in der Kreidezeit vor 100 Millionen Jahren in einem Flachmeer gebildet, als die Ur-Elbe dort Sedimente ablagerte.

Heute ist das Gebiet ein grenzüberschreitendes Großschutzgebiet: neben dem Nationalpark Sächsischen Schweiz auf deutscher Seite, der 1990 gegründet wurde, schließt sich auf tchechischer Seite der Nationalpark Böhmische Schweiz an. Diese bizarre, wild romantische Landschaft ist zu 85 % mit Wald bedeckt und gliedert sich in verschiedene Höhenstufen: das Elbtal, die "Ebenheiten" und die "Steine", wie die herausragenden Sandstein-Massive genannt werden.

Unsere Hotel-Pension, eine mondäne Villa, befindet sich in Bad Schandau im schönen Kirnitzschtal. Von hier aus erkunden wir zu Fuß, mit dem Rad oder mit "Öffis" die abwechslungsreiche Umgebung.

Der Nationalpark Berchtesgaden, unser einziger Alpen-Nationalpark, gehört mitsamt Königssee und Watzmann zu Recht zu den landschaftlichen "Hotspots" Europas. Von österreichischem Staatsgebiet umschlossen, erstreckt sich dieses Großschutzgebiet über drei Täler (Königsseetal, Wimbachgries, Klausbachtal) und den sie umgebenden Bergmassiven, deren steinerne Grundlagen einst in einem Urmeer von marinen Lebewesen geschaffen wurden.

Unsere urig-bayerische Pension befindet sich fußläufig zum Königssees, direkt am Rande des Nationalparks.